Das Studium ist ein Full-Time-Job und umfasst innerhalb der üblichen Studiensemester rund sechs Unterrichtsstunden pro Wochentag. Die verbleibende freie Zeit wird zum Teil für Training, Proben und praktische Theaterarbeit genutzt.
Zielsetzung
Die Zielsetzung der vierjährigen Ausbildung der Studienrichtung Schauspiel ist es, professionelle SchauspielerInnen zu qualifizieren. Sie sollten als selbstständige, teamfähige, schauspielerisch erstklassig geschulte Künstler-Persönlichkeiten den Beruf des Schauspielers/der Schauspielerin in all seinen (ihren) Tätigkeitsfeldern erfolgreich ausüben können. Schauspielerei soll ebenso als Kunst wie auch als Handwerk und Dienstleistung am Publikum verstanden werden. Das Studienkonzept basiert auf einem strukturierten „Learning by Doing“-System. Die jährlichen ein bis zwei Bühnen- bzw. Filmproduktionen des Studentenensembles stehen im Mittelpunkt der Ausbildung.
Ausbildungsfächer des Studiums
• Schauspiel für Bühne und Film – Dramatischer Unterricht
• Improvisation, Psychodrama und Persönlichkeit
• Rollengestaltung und Interpretation
• Sprecherziehung und Sprachgestaltung
• Stimmbildung und Gesang
• Bewegungstraining, Körpersprache und Maskenlehre
• Produktionsproben und Bühnenpraxis
• Rhythmik und Musikkunde
• Kostüm-, Schmink- und Requisitenlehre
• Theatergeschichte und Dramaturgie
• Bühnenkampf, Akrobatik, Fechten und Waffenlehre
• Gesellschafts- und Ausdruckstanz
• Mikrophonsprechen, Vorsprech- und Castingtechniken
• Theater-, Film- und Vertragsrecht
Studienaufbau (acht Semester)
Erster Studienabschnitt
- Studieneingangssemester
Die Studieneingangsphase (SEP) dauert ein Semester und soll bei der persönlichen Beurteilung helfen, ob man auch wirklich das richtige Studium gewählt hat. Die Eingangsphase besteht neben drei Nebenfächern aus acht Hauptfach-Lehrveranstaltungen. Davon müssen mindestens vier Prüfungen, darunter insbesondere das Zentrale künstlerische Hauptfach „Schauspiel für Bühne und Film, dramatischer Unterricht“ positiv abgeschlossen werden. Eine einmalige Wiederholung der Prüfungen der SEP ist möglich. Nur wer die Studieneingangsphase besteht, kann weitere Lehrveranstaltungen absolvieren. Zusätzlich muss jeder Studierende in der SEP einen kommissionellen Vortrag absolvieren, dessen Ergebnis dem Studierenden als schriftliches Feedback zur Kenntnis gebracht werden kann.
- Grundstudium
Das Grundstudium erstreckt sich bis zum Ende des 4. Semesters und beinhaltet sämtliche Basistechniken der Schauspielkunst. Es dient der Entwicklung des „Instruments“, mit all seinen körperlichen, emotionalen, geistigen, stimmlichen und sprachlichen Aspekten und legt besonderes Augenmerk auf psychische Stabilität und Stärkung der Persönlichkeit. Die schauspielerische Leistung in einer abschließenden Produktion des zweiten Studienjahres wird als Übertrittsprüfung in den 2. Studienabschnitt gewertet.
Zweiter Studienabschnitt
Der zweite Studienabschnitt dauert bis zur Diplomprüfung bzw. der Bühnenreifeprüfung am Ende des vierten Studienjahres. Neben der weiteren Entwicklung des „Instruments”, des Ausdrucks, der Präsenz und Persönlichkeit, rückt die Proben- und Spielpraxis immer mehr in den Mittelpunkt. Auch während längerer Aufführungsserien findet eine ständige Beobachtung und Betreuung in den Bereichen Bühnentechniken, Umgang mit dem Publikum, Ensemblespiel, emotional psychischen Kapazität, Wirkungskraft auf das Publikum und Präsenz statt.